So möchte ich mal meinen Ausflug zu unseren Nachbarn am Mittwoch beschreiben.
Nachdem ich aus gesundheitlichen Gründen eine Woche im Bett verbracht hatte musste ich dringend ans Wasser, ein wenig die Seele baumeln lassen, wie man so schön sagt.
Als der Wecker in der Früh seiner Aufgabe nachkam kostete das diesen zwar fast seine Existenz, aber es war nunmal nicht seine Schuld, ich wollte los! Also ging es in Richtung Niederlande, an einen kleinen Hafen, Zielfisch Barsch.
Am Zielort angekommen staunte ich, musste man sich an einem Wochenende für gewöhnlich Platzkarten ziehen um ans Wasser zu gelangen, war der Hafen jetzt doch wie leergefegt.
Der Blick auf das Wasser zeigte einen Tumult, die Räuber waren aktiv und gleich beim ersten Wurf stürzte sich ein Döbel auf meinen Köder. Schon in diesem Moment war klar, alles richtig gemacht, der Tag ist gerettet!
Nachdem auch ein par Barsche nicht widerstehen konnten, setzte sich ein einheimischer Stipper nicht weit von mir an die Mole. Ein netter Mensch, der sofort mit Tipps und Tricks aufwartete. Manchmal lohnt es sich, sich Zeit zu nehmen und einfach zuzuhören.
Neben diversen weiteren Barschen konnte ich noch zwei Döbel und einen Zander mit dem „Lui“ von Zocca Baits überlisten, dieser war an diesem Tag der Top-Köder im Top-Design.
Zur Mittagspause gab es dann lecker Backfisch und Kaffee. Ich schaute dabei den Anglern zu die nach und nach eintrudelten und muss sagen dass hier Kindern gegenüber eine ganz andere, herzliche und hilfsbereite Art zuteil wird.
Gestandene Männer, die sich gerade noch ansahen als würden sie sich gegenseitig den Kopf abbeißen würden wenn sie sich in die Quere kämen, machen einer Horde Kindern bereitwillig Platz, rücken Köder raus und helfen wo es geht.
Ich erinnere mich noch gut an meine eigenen Anfänge. Sicher, es wurde verhalten geholfen. Dennoch gab es genug „Erwachsene“ denen nichts weiter als vielleicht die Frage nach dem Angelschein über die Lippen kam. Ich bin froh dass ich nicht in der jetzigen Zeit als Kind oder Jugendliche mit dem Angeln beginne. Neben der typisch deutschen Bürokratie machen fehlender Zusammenhalt, fehlende Kameradschaft und zu wenig Respekt gegenüber der Natur unser Land zu dem wohl anglerfeindlichsten auf dieser Welt.
Mein Respekt gilt da unseren Nachbarn. Die Niederlande machen es uns einmal mehr vor. Ohne bürokratische Hemmschwellen kümmert man sich hier um das Wesentliche. Setzt euch einfach selber mal hin und schaut zu, es lohnt sich.
In diesem Sinne, Petri Heil.
B.F.
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