Bullseye – Jig Whip
Technische Daten:
Länge: 2,55 m
Transportlänge: 141 cm
Gewicht: 134 gr.
Wurfgewicht: 20 – 50 gr. (durch die Spitzenaktion sind auch 10gr und darunter realistisch)

Der Anfang
Auf der Messe in Lingen habe ich den Hersteller der Bullseye-Ruten
kennengelernt.

Durch einige interessante Gespräche und dem Begrabbeln der Ruten entschieden wir uns für einen Test.
Anfänglich war ich der Rute gegenüber skeptisch eingestellt, da sie nicht den typischen Eindruck machte für meine Bedürfnisse auszureichen.
Technische Details:
Mit 134gr zählt die Rute zu den leichtesten die ich in der Hand hatte.
Die Rute erscheint in elegantem Schwarz, gepaart mit grünen Akzenten.
10+1 Fuji Titanium Torzite K-Guides runden das Gesamtbild ab.
Der Rollenhalter ist ein Fuji VSS Reel Seat mit hochwertigem EVA.
Das Rutenfutteral ist sehr gut verarbeitet.
Die Bindungen sind sehr sauber gewickelt. Schnurüberstände oder andere Fehler sucht man vergebens.

Praxis:
Mein erster Trip führte mich nach HH.
Hier wurde die Rute dann „eingeweiht“.
Ich weiß noch ganz genau, dass ich überlegte wieder zurück zu rudern und doch lieber meine Rute aus dem Auto zu holen, da ich mir tatsächlich sehr unsicher war.
Die Rute machte meiner Ansicht nach einen sehr filigranen Eindruck, und ich fragte mich, ob sie der Herausforderung gewachsen wäre.
Dann allerdings bekam ich den ersten Biss.
Da ich immer versuche meine Gefühle in Worte zu fassen, kann man sagen:
Hier war es das Gefühl, als haue mir jemand auf die Hand, fast als wenn mein Zeigefinger gewachsen wäre und der Fisch mir ins Gelenk beiße.
Dann folgte der Drill und ich muss gestehen…..ab da war ich Ihr verfallen.
Von der gefühlvollen Spitzenaktion lässt sich im Drill selbst ein Übergang zu einem sehr starken Rückgrat verzeichnen.

Ich habe seitdem recht viele Gewässer befischt, unterschiedlichste
Angeltechniken ausprobiert und mit dem WG gespielt.

Selbst mit Wobblern macht diese Rute einen Heidenspaß.
Ich konnte einige richtig gute Barsche mit ihr überlisten und musste nicht erst eine zweite Rute mitführen um ggf. mit Wobblern arbeiten zu können.

Das WG würde ich persönlich bei 10 bis 32gr + Köder angeben.
Auch wenn man zu Anfang vielleicht denkt, die Rute wäre mit 32gr überfordert,
ist dem definitiv nicht so.
Der Blank hat genug Power und Willen, sich gerade zu richten.
Im Direktstrom allerdings würde ich persönlich nicht über 25gr + 5″ gehen, da
der Strömungsdruck zusätzlich in den Blank drückt.
Hierfür gibt es aber das Modell noch eine Nummer härter.
Die Weitergabe über den Blank ist fantastisch, man muss sich allerdings auch daran gewöhnen.
Schon die kleinsten Berührungen der Schnur (z.B. Brassen Schnurschwimmer) quittiert man durch Anschläge.
Ich war recht froh, als mir Bekannte sagten, dass es mit dem Lack um den Griff Schwierigkeiten gäbe.
Denn selbstverständlich sucht man irgendwann die Nachteile bei einem
Rutentest.
Nach nun neun Monaten habe ich wirklich alles abgesucht….kann aber bei bestem Willen keinen Makel verzeichnen.
Selbst die kleineren Ringe im Rutenspitzenbereich, die ich sonst gerne mal
anprangere, stören nicht im Geringsten.

Da es aber oftmals einen Haken gibt, ist es hier eventuell der Preis.
Sicherlich nicht für jeden Erschwinglich,
Wobei ich auch da einlenken muss: Eine Rute, die ansatzweise als „perfekt“ daherkommt darf auch dieses Geld kosten.
Mein Fazit:
Eine Rute, die mir persönlich bisher am meisten Spaß gemacht hat, Drills werden super verarbeitet und Schläge abgefedert.
Anschläge kommen sehr gut durch.
Der Hersteller hat hier eine Rute auf dem Markt, die nicht nur im Gewicht,
sondern auch in ihrer Handhabung Spitzenklasse beweist.
Mein schönstes Erlebnis ereignete sich in HH.
Ich drückte jemandem, den wir dort getroffen hatten, die Rute in die Hand, da er sich gerade frisch eine neue Zanderrute eines Mitbewerbers gekauft hatte.
Seine Reaktion bei FB war die Rückmeldung: „Komisch, auf einmal bin ich mit meiner Neuen nicht mehr zufrieden.“
Ich denke, dass genau so ein Feedback zeigt, womit man es bei der Jig Whip zu tun hat.